Schüler des 10. Jahrgangs besuchen eine Flüchtlingsunterkunft


Im September waren 10 Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen in einem Flüchtlingswohnheim in Wiepenkathen zu Gast. Hier ein Bericht von Lena Köhler (10b) über den gemeinsamen Nachmittag:

Es fing alles damit an, dass Annette Wiederspahn in der Projektwoche ein Projekt zum Thema „Respekt vor dem Ehrenamt“ anbot. Dabei lernten die Schüler freiwillige Helfer kennen, unter anderem Heidrun Koch, die sich in der Wiepenkathener „Initiative 132“ engagiert und die Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft in Wiepenkathen unterstützt. Die Idee kam auf, die Flüchtlingsunterkunft zu besuchen und dort einen Spielenachmittag zu veranstalten.

So fanden wir – zehn Schüler und Schülerinnen und Annette Wiederspahn – uns eines Nachmittags vor der Flüchtlingsunterkunft wieder, beladen mit Gesellschaftsspielen und Süßigkeiten. Einige kannten Heidrun Koch schon von der Projektwoche. Andere hatten nur von der Aktion gehört, aber trotzdem Lust, die Flüchtlinge zu besuchen und mit ihnen einen schönen Nachmittag zu verbringen.

Bei der Führung durch das ehemalige Wohn- und Geschäftshaus erzählte uns Heidrun Koch, dass 37 Asylbewerber hier ein vorläufiges Zuhause gefunden hätten. Sie kommen aus Mazedonien, Albanien, Serbien und Somalia. Die Besichtigung endete in einem gemütlichen Gemeinschaftszimmer, in dem die Flüchtlingskinder spielen und die Erwachsenen sich zum Plaudern treffen. Es herrschte eine freundliche und offene Stimmung.

Die Flüchtlingskinder waren gleich Feuer und Flamme für die Spiele, die wir mitgebracht hatten. So verbrachten wir einige Zeit mit „Mensch-ärgere-dich-nicht“ und „Halli Galli“. Nicht nur den Kindern machte es Spaß, auch Jan-Hinnerk Vollmers aus der 10e freute sich: „Endlich mal wieder ‚Eisenbahn‘ spielen.“ Es wurde viel gelacht, und einige Kinder erzählten uns ein wenig von ihrer Heimat. Ich war überrascht, wie gut sie schon Deutsch sprechen konnten. Mit anderen konnten wir uns auf Englisch unterhalten. Und wenn das nicht klappte, nutzten wir die Zeichensprache.

Später gingen einige raus, um Fußball zu spielen. Zum Schluss holten wir uns ein großes Tuch und ließen ein paar Bälle darauf hin- und herspringen. Dabei machten alle mit. Wir und die Erwachsenen schwangen das Tuch, während die Kinder fröhlich unter dem Tuch hin- und herliefen. Ein weiteres Highlight – besonders für die Kinder – war der Motorroller, mit dem Jana Schneider(10d) gekommen war.


Beim Aufräumen hatte ich noch die Möglichkeit mich ein wenig mit Heidrun Koch zu unterhalten. Sie erzählte mir, ihre Eltern seien selbst Flüchtlinge gewesen. Als in den 60er Jahren Gastarbeiter nach Deutschland kamen, kümmerte sich ihr Vater um eine italienische Familie, zu der sie immer noch Kontakt halten. Deshalb kümmert sie sich heute um die Flüchtlinge.

„Es war sehr toll“, sagte Michelle Sakorezki (10e) hinterher über den Nachmittag. „Wir wurden gut aufgenommen und ich habe mich sehr wohl dort gefühlt.“ Lars Ole Grade (10e) hat der Tag ebenfalls viel Spaß gemacht. „Alles ganz nette Menschen“, fand er. Besonders die achtjährige Denita aus Serbien freute sich über unseren Besuch. Sie sagte mir: „Es ist gut, wenn ihr kommt.“

Auch aus diesem Grunde möchten wir die Aktion gerne fortsetzen und werden demnächst wieder Spiel- oder Bastelnachmittage anbieten.

Mir hat am besten gefallen, wie herzlich die Flüchtlinge miteinander umgehen. Trotz Altersunterschied und verschiedener Nationen bilden sie eine Gemeinschaft, in die wir alle gleich aufgenommen wurden. Sie begegneten uns ohne jegliche Vorurteile, genauso, wie wir es auch tun sollten.


Es waren noch dabei: Alexa Domröse, Louisa Heizmann, Franziska Spitzer (10e), Monique Thielpape, Luca Woltemade (10d)