Das Team der ersten Stunde (07.12.09)


Die Planungsgruppe bereitet die Gesamtschule in Stade vor

Stader Tageblatt, 7.12.09

Die Planungsgruppe der neuen Integrierten Gesamtschule (IGS) in Stade, die ab dem nächsten Schuljahr ihre Arbeit aufnehmen will, hat sich konstituiert. Das Team, bestehend aus Lehrern unterschiedlicher Fachrichtungen und Elternvertretern, bereitet die Schule am grünen Tisch vor. Transparenz und Offenheit ist der Planungsgruppe ganz wichtig. So will sie immer wieder Kollegen anderer Schulen zu Arbeitstreffen einladen, den Austausch mit Kollegen suchen.

STADE. Die Planungsgruppe der Integrierten Gesamtschule in Stade hat sich konstituiert. Marianne Assenheimer von der Landesschulbehörde gab im Schulzentrum Hohenwedel den Startschuss, nicht ohne den ein oder anderen Ratschlag mit auf den Weg zu geben.

"Ich bin froh, dass Sie schon inoffiziell mit der Arbeit begonnen haben", gab sie unumwunden zu. Denn auf die Gruppe aus neun Lehrern, zwei Elternvertreterinnen und Klaus Mehrtens von der Stadtverwaltung komme viel Arbeit zu. "Ladet euch nicht zu viel auf", mahnte Assenheimer gezielt die beiden Leiter der Planungsgruppe, Jörg Moser-Kollenda und Ute Bruns, "ihr solltet auch für euch sorgen."

Aus 30 Bewerbungen hatte Assenheimer neun Lehrkräfte ausgewählt, die mit dem 1. 8. 2010 Lehrer der ersten Stunde an der IGS Stade werden sollen. "Ich habe versucht, sämtliche Lehrämter und Fächer zu berücksichtigen", so die Dezernentin. Allerdings sei ihr die paritätische Besetzung mit sieben Frauen und zwei Männern nicht gelungen.

Alle machen sich mit viel Elan an die Arbeit. Sie erfülle sich einen Traum seit Studientagen, sagt etwa Angelika Schreiber. Damals seien die ersten Gesamtschulen entstanden. Oder Jens Schönfleisch: "Ich habe bis 2003 in Thüringen eine ähnliche Schulform geleitet und freue mich wieder so arbeiten zu können."

Jörg Moser-Kollenda legt großen Wert darauf, dass die Einführung der IGS am Schulzentrum Hohenwedel im Einvernehmen mit den beiden noch bestehenden Schulen vollzogen wird. "Wir werden regelmäßig in einem Kooperationsausschuss alle auftauchenden Fragen klären." Er wolle Ängsten von Kollegen, Eltern und Schülern entgegentreten, "die fürchten, wir wollen ihnen die Schule wegnehmen". Ein Anliegen, das auch Elternvertreterin Michaela Hagenah, Mutter von zwei Kindern an der Realschule Hohenwedel, teilt: "Ich möchte mit dazu beitragen, die noch anwesenden Schulen würdevoll gehen zu lassen."

Transparenz und Offenheit ist der Planunggruppe ganz wichtig. So will sie immer wieder Kollegen anderer Schulen zu Arbeitstreffen einladen, den Austausch suchen. Zumal das Team bereits das Schuljahr 2011/2012 im Blick haben muss. "Das ist ein ganz heikler Punkt, wenn im zweiten Schuljahr des Bestehens neue Kollegen auf ein eingeschworenes Start-Team treffen", weiß auch Assenhauer. Sie empfiehlt daher auch, den Kontakt zu den Mitbewerbern zu halten.

www.gesamtschule-stade.de (sh)


Die Planungsgruppe

Jörg Moser-Kollenda (Deutsch, Religion, Darstellendes Spiel), Athenaeum, Leiter; Ute Bruns (Englisch, Kunst, TG), Realschule Camper Höhe, stellvertretende Leiterin; Ulrike Janss (Deutsch und Sport), Schulzentrum Lühe; Julia Laing (Englisch, Deutsch, Musik), Grundschule Hagen; Angelika Schreiber (Französisch, Erdkunde, Wirtschaft), KGS Drochtersen; Meike Krause (Mathematik, Chemie, Physik, Biologie), Realschule Hohenwedel; Elke Weh (Mathematik, Erdkunde), Gymnasium Bremervörde; Myra Pape (Deutsch, Geschichte, Werken), KGS Drochtersen; Jens Schönfleisch (Informatik, Mathematik, Technik), Hauptschule Hohenwedel; Beate Winkler-Pedernera, Friedrich-Fröbel-Schule; von der Stadt Klaus Mehrtens (Abteilung Schule) und als Elternvertreter Michaela Hagenah und Britta Rust.


Das Hamburger Abendblatt schreibt am 7.12.09:

Eltern und Lehrer stellen heute Pläne für die Gesamtschule vor

Jetzt geht's los: 14 Lehrer sowie Vertreter der Eltern und der Stadt Stade sind erstmals im Stader Schulzentrum Hohenwedel zusammengekommen, um die neue Integrierte Gesamtschule (IGS) zu planen. Bereits zum kommenden Schuljahr soll der IGS-Unterricht an der Schule am Hohenwedel beginnen.

Stade. Bis dahin müssen einige Hürden genommen werden. Schließlich soll die IGS in dem bestehenden Schulzentrum mit Haupt- und Realschule neu gegründet werden. Bei den Lehrern, Eltern und Schülern der Haupt- und Realschule Hohenwedel gibt es deshalb einige Sorgen. "Wir wollen niemanden die Schule wegnehmen und einen für alle positiven Wechsel vorbereiten", sagt Jörg Moser-Kollenda, Leiter der Planungsgruppe. Keine Schulform solle bevorzugt werden. Um das umzusetzen, wurde ein Kooperationsausschuss zwischen der Planungsgruppe, der Stadt als IGS-Träger sowie den Schulleitungen der Haupt- und Realschule gegründet. Dort werde unter anderem die Nutzung der Räume koordiniert. Hilfreich dürfte sein, dass auch Lehrer des Schulzentrums Hohenwedel in der Planungsgruppe vertreten sind.

Die Planungsgruppe muss allerdings noch deutlich mehr leisten, denn sie soll auch das pädagogische Konzept der IGS ausarbeiten. Ob die teilnehmenden Lehrer tatsächlich an der IGS unterrichten werden, stehe noch nicht fest, sagt Marianne Assenheimer von der Landesschulbehörde in Lüneburg: "Das kommt auf die Fächerkombinationen und die bisherigen Schulformen an, an denen unterrichtet wurde." Eventuell müssten zusätzliche Pädagogen für den ersten Jahrgang der IGS gewonnen werden. Die weiteren Jahrgänge werden sukzessiv eingeführt. Mittelfristig müssten dann mehr Lehrer zur IGS wechseln. Allerdings sind das nicht automatisch die Lehrer der Haupt- und Realschule am Hohenwedel. Sie können, müssen aber nicht wechseln. "Den Lehrern muss dabei klar sein, dass die IGS ein völlig anderes Konzept hat. Darauf müssen sie sich einstellen. Das ist ein deutlich anderes Arbeiten", sagt Moser-Kollenda, der derzeit am Stader Gymnasium Athenaeum unterrichtet.

Heute wird die IGS gemeinsam mit den anderen weiterführenden Schulen von 19.30 Uhr an im Schulzentrum Hohenwedel (Hohenwedeler Weg) vorgestellt. Eltern von Viertklässlern können sich zudem morgen ebenfalls von 19.30 Uhr an in der Realschule Camper Höhe (Timm-Kröger-Straße) über die Gymnasien, die IGS sowie Haupt- und Realschulen informieren. Außerdem berichtet die Planungsgruppe auf ihrer Internetseite über ihre Arbeit. "Wir wollen transparent arbeiten. So können sich beispielsweise auch Lehrer, die später an der IGS unterrichten wollen, über die Schule informieren", sagt Moser-Kollenda. Nach den Osterferien ist ein ausführlicher Infoabend über die IGS, die eine offene Ganztagsschule sein soll, geplant.