Per Los zur Gesamtschule (16.03.10)


Für eine gerechte Mischung: Das Auswahlverfahren ermittelt die Kinder aus drei Leistungstöpfen

Stader Tageblatt, 16.3.10

STADE. Rund 170 Kinder aus dem Stader Stadtgebiet wollen zum kommenden Schuljahr von der Grundschule in die 5. Klasse der Integrierten Gesamtschule wechseln. Das ergab nach Auskunft von Jörg Moser-Kollenda die Trendabfrage nach dem ersten Schulhalbjahr. Das sind mehr Schüler, als die künftige IGS zunächst aufnehmen kann. Da nur 150 Schulplätze pro Jahrgang vorhanden sind, werden wohl die ersten IGS-Schüler in Stade ausgelost. Auch ist noch nicht bekannt, wie viele Eltern aus dem Landkreis auf einen freien Platz der Stadtschule hoffen.

Nach dem Konzept der IGS soll ihre Schülerschaft den Querschnitt aller Schüler eines Jahrgangs widerspiegeln. Wie der Leiter der Planungsgruppe Moser-Kollenda dem TAGEBLATT erklärte, werden daher drei Lostöpfe gebildet, gemessen an dem Leistungsstand aller Stader Viertklässler im letzten Grundschulzeugnis. Grundlage sind die Zensuren in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht.

Danach haben 35 Prozent aller Viertklässler eine Notensumme von drei bis sieben - also einen Durchschnitt von 2,3 und besser in diesen drei Fächern. 40 Prozent der Kinder haben eine Notensumme von acht bis zehn (im Schnitt 2,6 bis 3,3). Und bei 25 Prozent der Viertklässler ergibt die Summe aus den drei Hauptfächern elf oder höher (3,6 und schlechter).

Entsprechend werden die Lostöpfe für die IGS gefüllt: Die Kinder mit Notensumme drei bis sieben kommen in den ersten Topf, die mit acht bis zehn in den zweiten und die Kinder mit einer Notensumme von elf und mehr landen im dritten Topf. Und daraus werden entsprechend die künftigen IGS-Schüler gezogen - 35 Prozent aus dem Topf eins, 40 Prozent aus dem Topf zwei und 25 Prozent aus dem Topf drei.

Sorge, dass einer der Lostöpfe leer bleibt, dass die "guten" Schüler gleich zum Gymnasium wechseln, hat Moser-Kollenda nicht. Es setzt auf das Konzept der IGS, dass auch die Eltern von potenziellen Gymnasiasten überzeugen werde.

Übrigens: Es hat wenig Sinn, die abgebende Grundschule zu einer besseren Empfehlung zu überreden, um die Chancen auf einen IGS-Platz zu erhöhen. "Die Empfehlung spielt keine Rolle", sagt der Leiter der Planungsgruppe, "da müsste man schon die Lehrkräfte überreden, eine bessere Zensur zu geben und das, glaube ich, macht kein Kollege." (sh)


Anmeldetermine

Am 7. und 8. Juni sind die Anmeldetermine für die neue IGS, am Abend des 8. Juni werden die Schüler ausgelost.

Wer abgelehnt werden muss, hat ausreichend Zeit, sich an den anderen weiterführenden Schulen anzumelden. Die Gymnasien nehmen Anmeldungen bis Ende derselben Woche an, die Hauptschule Thuner Straße und die Realschule Camper Höhe haben ihre Anmeldetermine in der Woche darauf.