Eine Schule im Umbau (25.03.10)


Für die neue IGS am Hohenwedel in Stade wird ab April der erste Jahrgangsbereich geschaffen

Stader Tageblatt, 25.3.10

STADE. Für die Errichtung der Integrierten Gesamtschule am Hohenwedel sind Umbaumaßnahmen im bestehenden Schulzentrum erforderlich. Im ersten Bauabschnitt für den ersten Jahrgang müssen nach Auskunft des Ersten Stadtrates Dirk Kraska rund 400000 Euro investiert werden. Mitte April soll mit dem Umbau begonnen werden. In der vergangenen Woche hat der Stadtrat daher einer überplanmäßigen Ausgabe von 150000 Euro in diesem Jahr zugestimmt. 250000 Euro übernimmt der Landkreis, da es sich um durch die Einrichtung der IGS bedingte Kosten handelt. Diese Kosten sind durch den Kreishaushalt abgedeckt: Dort sind für dieses und nächstes Jahr 525000 Euro für die IGS an Investitionskosten vorgesehen.

Die erforderlichen Umbauten sind zum einen durch das Schaffen schuleigener Verwaltungsräume - wie Schulleitungsbüro und Sekretariat - als auch durch das Konzept der Integrierten Gesamtschule begründet. Die Schule will künftig mit in sich geschlossenen Jahrgangsbereichen arbeiten.

Es werden im sogenannten Realschulturm über zwei Etagen aus sechs allgemeinen Unterrichtsräumen fünf geschaffen plus Gruppenraum und Lehrerzimmer, so Kraska. Um Kosten zu optimieren, so der Stadtrat, würde in diesem ersten Bauabschnitt der Differenzierungsbereich auf den Flur vor die Klassenräume gelegt. "Das ist möglich, weil der Bereich eine gewisse Sackgassenlage hat und die Schüler so nicht gestört werden."
Bei allen Berechnungen wird insbesondere vom Landkreis ganz genau darauf geachtet, dass ohnehin anfallende Kosten, wie Malerarbeiten oder Brandschutz, klar von den IGS-Kosten getrennt werden. Denn die müssen von der Stadt aufgebracht werden.

Wie sich die Kosten mit der schrittweisen Erweiterung der IGS entwickeln werden, vermögen weder Eckart Lantz, Erster Kreisrat, noch Kraska einzuschätzen: "Wir mussten jetzt zunächst die Voraussetzungen schaffen, damit die IGS im Sommer loslegen kann", so Lantz. Über das weitere Raumkonzept werde Anfang April gesprochen. "Abschließende Zahlen liegen noch nicht vor", sagt Kraska. Doch scheint es absehbar, dass die Einrichtung der IGS teurer wird, als zunächst angenommen. Kraska: "Es ist eben nicht so, dass ein Gebäude, das ursprünglich für drei Schulformen - OS, Hauptschule und Realschule - gebaut wurde und zuletzt von zwei Schulformen mit ganz unterschiedlichen Konzepten genutzt wurde, einfach so zu einer Schule werden kann."

An manchen Stellen ließe sich vielleicht noch Geld einsparen, doch an dem pädagogischen Konzept wolle weder er noch der Landkreis rütteln. "Das hat Hand und Fuß. Die Planungsgruppe hat da gute Arbeit geleistet und sich bei anderen Integrierten Gesamtschulen bestens informiert." Im Juni soll das Konzept dem städtischen Schulausschuss vorgestellt werden. (sh)


Beschlossene Sache

Mit den Beschlüssen des Rates der Hansestadt Stade vom 15. Juni 2009 und des Kreistages vom 22. Juni 2009 wurde der Startschuss für die Einrichtung einer IGS am Hohenwedel in Trägerschaft der Stadt Stade gegeben. In einer damals geschlossenen Vereinbarung wurde festgelegt, dass der Kreis alle IGS-induzierten Kosten übernimmt; also alle Kosten die dadurch entstehen, dass Haupt- und Realschule am Hohenwedel auslaufen und eine neue Schulform geschaffen wird. Mit dem neuen Schuljahr wird die IGS mit fünf 5. Klassen loslegen. Jahr für Jahr wird ein neuer Jahrgang nachwachsen und Real- und Hauptschule dagegen allmählich auslaufen. Die letzte Realschulklasse verlässt den Hohenwedel im Sommer 2015.