Gesamtschule ist Glücksfall für die Stader (Tageblatt v. 06.11.10)


Offizielle Einweihung mit Reden und Showeinlagen

IGS - Wir sind da und werden größer jedes Jahr", sangen die Kinder.

 

 

Bürgermeister Rieckhof (Mitte) übergab den symbolischen Schlüssel an die Schulleitung und das Schülersprecherteam

 

STADE. "Diese Schule ist ein echter Glücksfall", brachten die Leiter Jörg Moser-Kollenda und Ute Bruns am Ende auf den Punkt, was sieben Redner zuvor ausführlich beschrieben und gelobt hatten. Bei der offiziellen Eröffnung der IGS Stade am Freitag dankten sie allen, die am Entstehungsprozess beteiligt waren und jenen, die in den Start-Wochen fast Unmögliches schafften.

Ein "pädagogisches Feuer" macht Realschulleiter Christoph Podloucky an der neuen Integrierten Gesamtschule aus, die sich im Schulzentrum Hohenwedel aufbaut, während Hauptschule und Realschule zeitgleich auslaufen. Er gönnt es dem IGS-Kollegium, das von ihm und Hauptschulleiter Bernd Wilhelmi nach Kräften unterstützt wird. Gleichwohl sprach er auch über die (Existenz)-Ängste seiner Lehrkräfte, die bald ihre pädagogische Heimat verlieren. Man habe aber das Ziel vor Augen, die eigene Schule "zum guten Abschluss zu führen". Bernd Wilhelmi bot der IGS an, dass sie von Erfahrungen der Hauptschule profitieren könne, wenn es etwa um die berufliche Orientierung und das freiwillige Kursangebot gehe.

"Wer hätte das vor zwei Jahren gedacht!" Andreas Rieckhof bezeichnete sich als "sehr zufriedenen, gut gelaunten Bürgermeister", der sich über den Farbtupfer IGS in der Schullandschaft und die bei der Stadt angesiedelte Trägerschaft sehr freue. "Das wird eine gute Schule", zeigte er sich überzeugt und warb um Verständnis, dass die notwendigen Baumaßnahmen über mehrere Jahre gestreckt werden müssten. Aber dann werde hier eine grundsanierte Schule stehen. Sein Dank gilt dem Landkreis Stade, der sich als verlässlicher Partner erwiesen habe.
 

Günter Bruns als Sprecher der Gesamtschulinitiative erinnerte an frühere glücklose Kämpfe um Gesamtschulen im Landkreis Stade. Schließlich hatte sich ein Förderverein bereits 1990 gegründet. Die große Stunde der Gesamtschulinitiative schlug 2009, als die Eltern zu informieren waren. Heute freut sich Bruns wie viele Mitstreiter über den großen politischen Konsens und den enormen Zuspruch von Familien. Die sehen deutlich, so Elternratsvorsitzende Britta Rust: "Ein guter Anfang ist gemacht." Dezernentin Marianne Assenheimer von der Landesschulbehörde wünschte dem "Dampfer" IGS Stade dass er Kurs hält bei seiner Reise zu neuen Ufern. Das Kollegium habe hohe Ansprüche formuliert, die Schule sei von einem Klima der Achtsamkeit und Wertschätzung geprägt.

Es sei der Tag des Dankes, Kritisches könne man bei anderer Gelegenheit sagen, erklärten Jörg Moser-Kollenda und Ute Bruns in ihrer Abschluss-Rede. Sie listeten auf, wie viele gute Seelen, Sponsoren und Beteiligte helfen, damit das Projekt IGS rund läuft. Die 148 Kinder aus der ersten Jahrgangsstufe der IGS dankten auf ihre Weise: mit Theater, Tanz und Trommelwirbel. (je)

06.11.2010