Der Umbau zur IGS kostet 4,6 Millionen Euro


Verwaltung informiert Stader Schulausschuss über umfangreiches Bauprogramm - Arbeiten dauern bei laufendem Betrieb acht Jahre

STADE.. Der Umbau des Schulzentrums Hohenwedel zur Integrierten Gesamtschule (IGS) verläuft nach Plan - und das bei laufenden Schulbetrieb. Keine leichte Aufgabe für alle Beteiligten von den Planern der stadteigenen Gebäudewirtschaft (GWS) über die Handwerker bis hin zu Lehrern und Schülern. Wo der Umbau steht, wie es weiterläuft und was das alles kostet, darüber informierte die Stader Verwaltung jetzt den Schulausschuss.
Die Pädagogik der IGS mache vielfältige Umbauten nötig, begründete Stades Erster Stadtrat Dirk Kraska vor dem Ausschuss das ehrgeizige Programm, das seit 2010 läuft und mit jedem neuen Klassenjahrgang bis 2017 fortgesetzt wird. Kern des pädagogischen Ansatzes ist es, dass es pro Klassenstufe räumliche Einheiten gibt. Das heißt, alle sechs Klassenstufen haben bei fünfzügigem Betrieb fünf Klassenräume, ein eigenes, dezentrales Lehrerzimmer, einen Gruppenraum und einen offenen Differenzierungsbereich. Fachunterrichtsräume dagegen werden gemeinsam genutzt. Aber auch sie müssen erneuert werden. Mit diesem Raumkonzept soll im großen Schulzentrum unter anderem sonst drohende Anonymität verhindert werden.
Weil es sich anbietet, wird das große mehrgeschossige Gebäude bei der Gelegenheit auch grundsaniert und damit energetisch deutlich verbessert. Zu den Maßnahmen gehören ein neues Dach mit angemessener Isolierung sowie neue Fenster. Diese allgemeinen Arbeiten summieren sich im Laufe von acht Umbau-Jahren auf rund 1,83 Millionen Euro. Hinzu kommen 530 000 Euro für neues Inventar. Diese Gesamtkosten von 2,3 Millionen Euro werden zu 72 Prozent von der Kreisschulbaukasse vom Landkreis getragen. Die Stadt selbst hat nur etwa 660 000 Euro selbst zu tragen.
Zu 100 Prozent bekommt die Stadt die sogenannten IGS-induzierten Baukosten vom Landkreis wieder zurück; das bedeutet, dass alle Umbauten, die ausschließlich durch den Umbau des Schulzentrum zur IGS veranlasst sind, allein vom Landkreis bezahlt werden. Dazu gehört zum Beispiel das Raumkonzept. Diese Regelung wurde seinerzeit zwischen Stadt und Landkreis vereinbart, weil der Impuls zur Gründung der Stader IGS vom Kreis ausging, die Stadt aber bereit war, die Trägerschaft und damit alle Folgekosten zu übernehmen.
Jedes Jahr komme es im Detail zu aufwendigen Abstimmungen mit dem Landkreis darüber, was denn nun durch die IGS an Umbauten entstehe und was nicht, erklärte Kraska. Gleichwohl gibt es eine relativ genaue Schätzung über diese IGS-induzierten Gesamtkosten: Sie betragen wie die sonstigen Sanierungen auch rund 2,3 Millionen Euro bis 2017. So werden insgesamt rund 4,6 Millionen Euro in das Schulzentrum investiert, von denen die Stadt aus eigener Kasse eben nur 660 000 Euro aufbringen muss. Zu diesen Gesamtkosten kommen noch Um- und Erweiterungsbauten an der Schulmensa. Zur Zeit gibt es eine provisorische Lösung, um jeden Mittag bis zu 450 Schüler mit Essen zu versorgen. 130 000 Euro kostet dieses Provisorium, wovon die Stadt knapp 9000 Euro tragen muss. Momentan gibt es noch keine Einigung zwischen Stadtverwaltung und IGS-Leitung über eine endgültige Mensa. Es soll zunächst das Nutzungsverhalten beobachtet und erst dann entschieden werden, argumentiert Kraska. (pa) 

Stader Tageblatt, 15.06.2012