Stader Schulen beteiligen sich an Projekten zur 10.
Stader Herbstakademie
S TADE.
Der Nachwuchs tüftelt, baut, forscht und entwickelt Visionen in den
Herbstferien? Keine Vision, sondern Praxis seit nunmehr zehn Jahren.
Etwa 150 Schülerinnen und Schüler der Stader Schulen Atheneum,
Vincent-Lübeck-Gymnasium (VLG), der Integrierten Gesamtschule (IGS
Stade) und der Jobelmannschule (BBS I) beteiligten sich in dieser Woche
an den Projekten der 10. Stader Herbstakademie.
Mission to Mars hieß das Projekt, das die drei Gruppen des VLG von
verschiedenen Seiten beleuchteten. Wohnen und Leben auf dem Mars,
aufgrund der kosmischen Strahlung unter der Oberfläche, stellten Janosch
und Fabian Bertram, Leif Hokamp und Frederic Ott mit einem Modell dar.
Vom Einstiegskanal, auf dem Dach mit Solarzellen bestückt, um die wenige
Sonnenenergie zu nutzen, geht es dann ihrer Vorstellung nach abwärts in
die verschiedenen Wohn-, Fitness- oder Krankenbereiche. Ein
Fusionsreaktor mit der Hauptenergieversorgung befindet sich ebenso unter
der Erde wie ein Garten ohne Erde. Luftfeuchtigkeit sorgt für das
Wachstum.
Das Modell stellte die Gruppe komplett aus
Abfallmaterial her. Die Realität würde circa 800 Milliarden Euro kosten.
Die Kosten für das Erkundungsfahrzeug auf dem Nachbarstand kämen noch
obendrauf.
Das Thema Kälteschlaf zur Überbrückung der langen Reise oder auch die
Gegenfrage, ob man das Geld zur Umsetzung der Neugier oder Flucht vor
der Klimakatastrophe nicht lieber auf der Erde zum Umweltschutz
einsetzt, bearbeitete die Gruppe drei des VLG.
V ielseitig
und engagiert waren die Gruppen in den verschiedenen Aufgaben aktiv und
präsentierten die Ergebnisse Freitag im Pausenraum im Altgebäude der BBS
I. Das Forum im Neubau wird derzeit für die Flüchtlingsbetreuung
genutzt. „Wir müssen improvisieren, wie die jungen Forscher bei ihren
Projekten“, erklärte der Schulleiter Rainer Albers bei der Begrüßung,
„ich bin seit zehn Jahren Schulleiter. Für mich gehörte die
Herbstakademie schon immer mit dazu“.
Dr.
Bodo Stange, Geschäftsführer im Bereich Aus- und Weiterbildung der
Industrie- und Handelskammer (IHK) Stade, hatte vor zehn Jahren diese
Aktion ins Leben gerufen und bei der Kreissparkasse Stade, der Sparkasse
Stade-Altes Land und der DOW zusätzliche Sponsoren gefunden. Er begrüßte
die Beteiligten bereits zum zweiten Mal in dieser Woche. Zum Jubiläum
hatten die IHK und die Unterstützer am Mittwochabend die Schülerinnen
und Schüler der Herbstakademie die Betreuer aus den Schulen, die sich
freiwillig in den Dienst der guten Sache stellten und die Teilnehmer am
Projekt „MINTeresse“ im nächsten Jahr, MINT-Berufswelt direkt in der
Praxis erleben, ins Stadeum geladen (MINT-Bereich – Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaft, Technik).
Die Begrüßung blieb kurz. „Das sind unsere
motiviertesten Jugendlichen, denen wollen wir auch etwas aus ihrem
Bereich bieten und sie nicht mit langen Festreden abschrecken.“ Auf der
Bühne präsentierten die Physikanten aus Witten zur Begeisterung der
jungen Gäste eine Wissenschaftsshow.
Stader Tageblatt, 24.10.15
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