Wie die Inklusion das Schulleben verändert


Initiative für erfolgreiches Lernen und Integrierte Gesamtschule laden zu Vortrag in Stade ein

STADE. Ihnen geht es darum, jeden Menschen jederzeit darin zu unterstützen, sein volles Potenzial zu entfalten. Dafür setzt sich die Initiative „Erfolgreich Lernen“ ein. Nicht nur bei der Stader Messe (am Freitag, 8. April, von 14 bis 18 Uhr und am Sonnabend, 9. April, von 10 bis 18 Uhr im Gesundheitszelt) machen die Initiatoren auf sich und ihre Ziele aufmerksam.

Sie laden außerdem für Donnerstag, 14. April, 19 Uhr, zu einem Vortrag mit Vera Moser ein. Die Professorin an der Humboldt Universität Berlin will in der Aula der IGS Stade (Am Hohen Felde 40) die Frage beantworten „Macht Inklusion Sinn?“. Im Vortrag geht es um die Chance, das Bildungssystem positiv zu verändern. Dafür sei die IGS „genau der richtige Ort“, findet Mitveranstalter Jörg Moser-Kollenda, Leiter der IGS Stade, „denn hier war Inklusion von Anfang an ein zentrales Thema“.

Dr. Vera Moser beschäftigt sich seit ihrem Studium der Heil- und Sonderpädagogik an den Universitäten Frankfurt und Marburg mit dem Thema Inklusion. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der Sektion Sonderpädagogik in der DgfE (Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft), Mitherausgeberin der Zeitschrift „Gemeinsam leben“ und Leiterin des Graduierten Kolleg „Inklusion-Bildung-Schule“. Seit 2010 ist sie Professorin für Pädagogik bei Beeinträchtigung des Lernens und Allgemeine Rehabilitationspädagogik an der Humboldt Universität zu Berlin.

Sie wird in Stade über die Entstehung und Entwicklung des Bildungssystems sprechen. Durch ihre langjährige Arbeit zu diesem Thema kann sie eindrücklich, anhand praktischer Beispiele aufzeigen, wie Inklusion umgesetzt werden kann und welche Chancen sich daraus ergeben. Um Anmeldung per Mail wird gebeten: info@erfolgreich-lernen.net. (gh)


Über Inklusion

Der heute vor allem aus der Soziologie bekannte Begriff „Inklusion“ geht auf die lateinische Sprache zurück. Das Verb „includere“ lässt sich übersetzen mit „einlassen“ und „einschließen“, das Substantiv „inclusio“ steht für „Einschließung“ und „Einbeziehung“. In ihrer Behindertenrechtskonvention, der sich auch die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet fühlt, haben die Vereinten Nationen die Inklusion zum Menschenrecht erklärt.

Konkret bedeutet das: Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen dürfen im Alltag – zum Beispiel in Schule oder Universität – gegenüber Personen ohne Handicap nicht benachteiligt werden. Deshalb werden etwa behinderte Kinder zunehmend auch in Regelschulen unterrichtet.


Stader Tageblatt, 8.4.16