Schüler kämpfen gegen den Plastikmüll


Infotafeln und Plakate bestimmen das Bild: Die Klasse 7 c der IGS Stade postierte sich auf dem Stader Wochenmarkt. Foto Stief

 

STADE. Malina hat eine Stoffschildkröte im Arm, deren Hals in einer Plastikschlinge steckt. Fjon zeigt auf einen Müllteppich im Meer, der größer ist als Deutschland. Die Aktion der Siebtklässler sorgt auf dem Stader Wochenmarkt für Aufsehen. „Das ist richtig, was ihr macht“, sagt Passant.
Malina hat eine Stoffschildkröte im Arm, deren Hals in einer Plastikschlinge steckt. Fjon zeigt auf einen Müllteppich im Meer, der größer ist als Deutschland. Die Aktion der Siebtklässler sorgt auf dem Stader Wochenmarkt für Aufsehen. Und spricht Passanten an. „Das ist richtig, was ihr macht“, sagt einer.
Zwei Wochen lang haben sich die Schüler der 7c der Integrierten Gesamtschule (IGS) am Hohenwedel mit dem Thema Plastikmüll beschäftigt. Sie sammelten Fakten, bereiteten sie anschaulich auf und machten sich Gedanken über die Präsentation in der Öffentlichkeit.
Mit Spannung sahen sie ihrem öffentlichen Auftritt entgegen. Doch schon kurz nach 9 Uhr stellten sie fest: Die Aktion kommt gut an. Mit kleinen Plakaten weckten sie das Interesse der Marktbesucher, die zwischen Obst und Gemüse mit dem Plastikmüll-Problem konfrontiert wurden.
Kein Wunder, dass der Müll sich ansammelt
Wie lange bleibt eine Angelschnur in der Natur liegen, wie lange ein Strohhalm?, fragten die Schüler plakativ. Lara weiß es: Die Angelschnur hält 600 Jahre, der Strohhalm aus Plastik 400. Kein Wunder, dass sich der Müll ansammelt.
Und wo er überall drinsteckt. Zum Beispiel in einigen Duschgels, deren Mini-Plastikkügelchen für ein Kribbeln auf der Haut sorgen sollen – und den Müllberg mit anwachsen lassen. Hier am umweltschädlichsten sei der Deckel der Plastikflasche, sagt Marvin, der neben einer Infotafel steht, die zeigt, wie der Müll ins Meer gelangt.
Die Schüler der IGS informieren nicht nur. Sie wollen dem Problem, das sie aufbereitet haben, auch zu Leibe rücken. „Wir wollen das Projekt Ocean clean up unterstützen“, sagt Tilo. Den Adressaten für das eingenommene Spendengeld haben sich die Siebtklässler selbst ausgesucht, berichten die Lehrerinnen Myra Pape und Beate Winkler-Pedernera. Bei Ocean Clean up wird der im Meer treibende Plastikmüll von V-förmig angeordneten Schläuchen eingefangen. Ein Prototyp ist derzeit vor der Niederlande in der Nordsee in Betrieb.
Was es für die Zukunft zu verhindern gilt, steht auch auf einem Plakat der IGS-Schüler: An Plastikmüll verendende Tiere. Die Schülerfrage: „Wieso verhungern Meerestiere mit vollem Magen?“

Wilfried Stief (Stader Tageblatt, 27.05.17)