(Stader Tageblatt, 23.06.2009)Abstimmung mit einer Nein-Stimme - CDU und Verbündete akzeptieren Elternwillen - Ohlrogge kritisiert LandratKreis Stade (kw). Der Weg für die Gründung einer Integrierten Gesamtschule (IGS) ist endgültig frei. Der Kreistag hat bei nur einer Neinstimme und einer Enthaltung für die Schaffung des zusätzlichen Schulangebots in Stade gestimmt. Der Stader Stadtrat hatte als Träger der neuen IGS der Gründung der Schule im Schulzentrum Hohenwedel bereits zugestimmt. Im Sommer 2010 sollen die ersten Kinder dort eingeschult werden. "Das ist eine gute Angebotsbereicherung für die Schüler und Eltern in der Stadt Stade", sagte Egon Ohlrogge, SPD-Fraktionschef, in der Debatte. Er hatte während der Dezember-Sitzung eine wohl historisch einmalige Gelegenheit genutzt und einen Antrag des Grünen-Abgeordneten Wolfgang Weh so umformuliert, dass dieser eine Mehrheit fand. Der Antrag auf Elternbefragung in Stade, Himmelpforten und Oldendorf konnte vor sechs Monaten nur deshalb Zustimmung finden, weil Abgeordnete der CDU und Wählergemeinschaft aus Oldendorf und Himmelpforten für den Antrag von SPD und Grünen stimmten oder sich der Stimme enthielten. Ohlrogge und die anderen IGS-Befürworter wurden danach heftig kritisiert, denn als Konsequenz des IGS-Beschlusses hatte Landrat Michael Roesberg die Ausbaupläne für die beiden Stader Gymnasien stoppen lassen. Inzwischen laufen die Planungen auf reduziertem Niveau wieder, nur der Ausbau des Athenaeums fällt aufgrund der IGS-Gründung kleiner aus als vorher geplant. "Sie haben durch Ihren Planungsstopp erheblich zur Unruhe beigetragen", sagte Ohlrogge in Richtung Landrat. Er bescheinigte Roesberg aber auch, dass die Verwaltung den ungeliebten Kreistagsbeschluss "zielgerichtet" umgesetzt habe. In Himmelpforten und Oldendorf war die Befragung mangels ausreichender Schülerzahlen gescheitert. Schüler aus Stade haben beim Besuch der IGS Vorrang, es können sich aber auch Kinder aus anderen Gemeinden anmelden. Hans Gosch, CDU-Abgeordneter und Vorsitzender des Schulausschusses des Kreistages, erinnerte noch einmal daran, dass die CDU und ihre Verbündeten kurz nach der ersten Abstimmungsniederlage seit sehr vielen Jahren sich bereit erklärt hatten, den Elternwillen in Sachen IGS zu akzeptieren. Theoretisch hätte die CDU-, FDP- und Wählergemeinschaftsmehrheit das IGS-Projekt am Montag noch stoppen können. Offen seine Gegnerschaft bekundete am Montag Wolfgang Ehlers von der FDP. "Ich werde nicht zum IGS-Befürworter mutieren", sagte er und stimmte trotzdem mit Ja. Quelle: Stader Tageblatt, 23.06.2009 |