Die IGS wird ihrem Namen gerecht (12.02.10)


Neue Gesamtschule am Hohenwedel will auch Kinder mit Behinderungen integrieren

Stader Tageblatt, 12.2.10

STADE. Die Integrierte Gesamtschule, die zum nächsten Schuljahr am Schulzentrum Hohenwedel eingerichtet wird, soll auch behinderten Kindern offenstehen. Der Schulausschuss der Hansestadt Stade entsprach am Mittwochabend einem entsprechenden Antrag der IGS-Planungsgruppe.

Wie der Leiter der Planungsgruppe, Jörg Moser-Kollenda, den Mitgliedern des Schulausschusses erklärte, soll nach dem IGS-Konzept die Zusammensetzung der Schülerschaft in etwa dem Bevölkerungsquerschnitt entsprechen. Danach könnten sieben bis acht Kinder mit Förderbedarf pro Jahrgang in der Gesamtschule integrativ unterrichtet werden.

Vertreter aller Parteien begrüßten das Angebot für Kinder mit Handicaps, zumal es der Uno-Konvention für mehr Integration entspricht, waren aber auch erstaunt, dass die IGS-Planer bereits zu einem so frühen Zeitpunkt diesen Weg gehen wollen.

In der Tat ist noch nicht absehbar, wie weit die Schule mit Sonderschullehrern ausgestattet sein wird. "Das hängt vom Förderbedarf der angemeldeten Kinder ab", erläuterte Beate Winkler-Pedernera, Sonderschullehrerin und Mitglied der Planungsgruppe, aber es sei mit ein bis zwei halbe Stellen zu rechnen, die dann von den Förderschulen L (Lernen) und G (geistige Entwicklung) abgeordnet werden könnten.

Eltern, die ihr Kind mit Förderbedarf bei der IGS anmelden wollen, können über deren Internet-Seite Kontakt mit der Planungsgruppe aufnehmen.

Durch die Einrichtung der IGS müssen die Einzugsbereiche für die Schulen neu festgelegt werden. Nach Beschluss des Ausschusses können alle Kinder im Stadtgebiet die Gesamtschule besuchen. Im Gegenzug wird für die Hauptschule Thuner Straße und für die Realschule Camper Höhe das gesamte Stadtgebiet Schulbezirk, da diese die einzigen verbliebenen Schulen dieser Schulformen in Stade sind. Schüler, die bereits an Schulen der SekundarstufeI aufgenommen sind, bleiben an ihren Schulen.

www.gesamtschule-stade.de (sh)


Das Wochenblatt schreibt am 13.2.10:

Neue Schule setzt auf Integration

Schulausschuss: Gesamtes Stadtgebiet wird zum IGS-Schulbezirk

hr. STADE. In der neuen Integrierten Gesamtschule (IGS), die zum kommenden Schuljahr in Stade startet, sollen auch Kinder mit Behinderungen unterrichtet werden. Auf Antrag der Planungsgruppe, die die Einrichtung der IGS vorbereitet, empfahl der Stader Schulausschuss jetzt einstimmig die Einrichtung einer Integrationsklasse.

Sprecher aller Fraktionen begrüßten die Initiative der Planungsgruppen ausdrücklich. Formal muss eine Integrationsklasse eingerichtet werden, um die entsprechende Versorgung mit Lehrkräften zu gewährleisten. In der Praxis beabsichtigt die Planungsgruppe, Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in allen Klassen gemeinsam mit anderen Schülerinnen und Schülern zu unterrichten.

„Das Stichwort heißt Inklusion", erklärte der Erste Stadtrat Dirk Kraska: „Inklusiv" sind Schulen, die keine Kinder aufgrund einer Behinderung ausschließen und in ihrer Gestaltung auf die individuellen Bedürfnisse aller Kinder eingehen. Die in der Verwaltungsvorlage genannte Zahl von sieben bis acht Kindern, die einen besonderen Förderbedarf haben, entspricht dem allgemeinen Geburten-Anteil behinderter Kinder von fünf Prozent.

Mit der Änderung der Stader Satzung zur Festlegung von Schulbezirken wurde eine weitere Voraussetzung für die Einrichtung der IGS einstimmig empfohlen. Danach umfasst der Schulbezirk der IGS das gesamte Stader Stadtgebiet. Festgelegt wird außerdem, dass die Hauptschule und die Realschule Hohenwedel, die von der IGS langfristig abgelöst werden, ab dem Schuljahr 2010/11 keine neuen Schüler mehr aufnehmen.


Das Hamburger Abendblatt schreibt am 15.2.10:

INTEGRATIONSKLASSEN: Gesamtschule: Antrag bewilligt

Die Integrierte Gesamtschule (IGS) in Stade wird auch Kinder und Jugendliche mit Behinderungen unterrichten. Der Schulausschuss gab in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für den Antrag der IGS-Planungsgruppe, nach dem die Integrationsklassen ins Schulkonzept aufgenommen werden sollten.

STADE. Die Gruppe bereitet derzeit die Einführung der ersten IGS im Landkreis vor, die im Sommer am Schulzentrum Hohenwedel beginnen wird.Pro Jahrgang sollen sieben bis acht Schüler mit Behinderungen unterrichtet werden. "Das sind etwa fünf Prozent der Schüler und entspricht damit der Gesellschaft. Die IGS soll ein repräsentativer Querschnitt sein", sagt Jörg Moser-Kollenda, Leiter der Planungsgruppe.

Wie viele Kinder es tatsächlich werden, hänge vornehmlich vom Förderbedarf und damit von den Stunden der Sonderschullehrer ab, erklärte Beate Winkler, Sonderschullehrerin und Mitglied der IGS-Planungsgruppe.Pädagogen von bestehenden Förderschulen werden - zumindest stundenweise - an die IGS wechseln. Welche Kinder mit Behinderungen die IGS besuchen dürfen, entscheidet die Landesschulbehörde in Lüneburg. Dort können die Eltern einen entsprechenden Antrag stellen.Zusätzliche Mittel wird es für die Integrationsklassen der IGS allerdings nicht geben, sagte Stades Erster Stadtrat Dirk Kraska. Die laufenden Kosten für das sogenannte inklusive Lernen seien über das bereitgestellte Budget zu finanzieren.Die Mitglieder des Schulausschusses begrüßten dennoch parteiübergreifend das Konzept und votierten einstimmig für die Integrationsklassen.

Nur der FDP-Ratsherr Wolfgang Ehlers übte leichte Kritik: "Die Integrationsklassen von Anfang an in das Konzept aufzunehmen ist mutig." Nun muss noch der Verwaltungsausschuss dem Konzept zustimmen.Konsens herrschte zwischen den Politiker zudem bei der Festlegung von Schulbezirken. Wegen der IGS fallen die bisherigen Stader Schulbezirke für die Haupt- und Realschulen vom kommenden Schuljahr an weg. Stader Eltern können dann zwischen der IGS und der Hauptschule Thuner Straße, der Realschule Camper Höhe sowie den beiden Stader Gymnasien wählen. Sollen die Sprösslinge die IGS besuchen, dann haben sie Vorrang vor Kindern außerhalb des Stadtgebiets. Der Rat muss der veränderten Satzung für die Stader Schulbezirke noch zustimmen.(nd)