IGS nimmt Kinder auf eine Expedition mit (Tageblatt v. 06.08.10)


148 Mädchen und Jungen starten in das "Abenteuer" erste Integrierte Gesamtschule in Stade


Getuschel und Aufregung vor der Klasseneinteilung: Stades erste Gesamtschüler erleben einen großen Tag.


Seite an Seite: Jörg Moser-Kollenda und Ute Bruns.

  STADE. Fetziger Rock und Funk von Stades Schülerband "Fight Hams" (soll "Kampfschinken" heißen), mitreißender Trommelwirbel von der "Sol-e-Samba" für jeden einzelnen der 148 Schüler, symbolhafte Luftballons in fünf Farben für jede der Klassen und eine Menge "warmer Worte" für die elf engagierten Lehrkräfte zum Start: Die IGS Stade (Integrierte Gesamtschule) erlebte einen fröhlichen allerersten Einschulungstag der Fünftklässler.

Nick (10 ) ist aufgeregt. Er habe die Nacht gar nicht schlafen können, sagt er. Seine Eltern wollten ihn - einen guten Schüler - genau auf dieser Schule, weil ihnen das soziale Lernen wichtig ist. Stella (10) drängte selbst auf die IGS, das Gymnasium fand sie schrecklich. "Was haben wir gebangt, als das Los entschied", berichtet die Mutter.

Und nun sitzen sie in der Sporthalle des Schulzentrums Hohenwedel in den ersten Reihen - gemeinsam mit den anderen 146. Sie haben die gepackten Schultaschen vor sich und hören Reden: Von Stadtbaurat Kersten Schröder-Doms und Marianne Assenheimer (Landesschulbehörde), die sich bemühen, zwischen klassischem Grußwort an die Eltern und direkter Ansprache an die Kinder zu balancieren. Aber auch von den IGS-Schulleitern Jörg Moser-Kollenda und Ute Bruns, die sich freuen, die Kinder mitzunehmen auf eine "Expedition in ein fremdes Land", die einräumen, dass auch ihnen heute an diesem Tag etwas mulmig sei und dass das eben dazu gehöre bei solch einem Abenteuer.

Neugier wecken, Vielfalt lernen, Gemeinschaft fördern ist das Motto in Stades neuer Schule, deren Räume erst nach den Herbstferien bezugsfertig sind, die aber große Unterstützung der Real- und der Hauptschule erfährt.

"Und los geht's", strahlt Moser-Kollenda, als vor den versammelten Eltern auch die letzten Kinder zugeordnet sind und im Trommelwirbel ihren zwei Klassenlehrern folgen. Eltern haben Zeit zum Ratschen. Die Anspannung legt sich. Die IGS lebt. (je)

Stader Tageblatt vom 06.08.2010