Stader Kreistagsabgeordnete kritisieren die Stadt für ihre Planung – Finanzausschuss stimmt dem Haushalt für 2014 trotzdem zu Von Karsten Wisser LANDKREIS. Obwohl sie verschiedenen Parteien und dem Stader Rat angehören, waren sich Matthias Steffen (CDU) und Klaus Quiatkowsky (SPD) in dieser Sache einig: Die beiden Kreistagsabgeordneten aus Stade kritisieren die Erweiterung der Mensa im Schulzentrum Hohenwedel für die Integrierte Gesamtschule (IGS). Das Vorhaben soll nämlich 1,15 Millionen Euro kosten. „Der Mensa-Ausbau fällt zu üppig aus. Mit einem bisschen guten Willen wäre nach Buxtehuder Vorbild eine günstigere Lösung möglich gewesen“, sagte der CDU-Abgeordnete Matthias Steffen während der Sitzung des Finanzausschusses des Stader Kreistags. Er wurde dabei vom SPD-Finanzexperten Quiatkowsky unterstützt. Hermann Krusemark (CDU), Vorsitzender des Kreistags, ehemaliger Leiter des Gymnasiums Athenaeum und auch Stader Ratsherr, hatte die aus seiner Sicht zu teure Planung der Stadt ebenso kritisiert. Der Kreis ist vertraglich verpflichtet, die Kosten für den Erweiterungsbau zu übernehmen. Bei der Etablierung der IGS in Stade gab der Kreis die Trägerschaft an die Stadt ab. Die wiederum ließ sich zusichern, dass der Kreis als eigentlich zuständiger Träger die Investitionskosten übernimmt, die als Folge der IGS-Gründung entstehen. Die Planungen gehen von 360 Mensa-Plätzen am Schulzentrum aus. Zum Vergleich: Die neue Mensa der Halepaghenschule in Buxtehude auf schwierigeren Baugrund kostet unter einer Million Euro. Bei der Debatte um den neuen Kreis-Haushalt 2014 gab es im Ausschuss wenig Konflikte. Einziges Streitthema ist die Finanzierung des Autobahnzubringers für die Stadt Buxtehude. Der Kreis hat für den umstrittenen Ausbau der Rübker Straße acht Millionen Euro bis 2017 eingeplant. Die Fraktion der Grünen wollte dieses Geld streichen lassen, weil sie einen Autobahnanschluss für Buxtehude mit dem Hinweis auf die geplanten Abfahrten in Jork und Neu Wulmstorf für verzichtbar hält. Sie scheiterte dabei an der Mehrheit. CDU, SPD und Freie Wählergemeinschaft brachten es auf neun Stimmen, die Grünen auf zwei. Aufgrund dieser Entscheidung verweigerten die Grünen dem Gesamthaushalt mit einem Volumen von 250 Millionen Euro die Zustimmung, während der Etat mit den Stimmen aller anderen angenommen wurde. In den Beratungen der Ausschüsse des Kreistags gab es ebenfalls eine breite Zustimmung für den Haushalt des nächsten Jahres. Zwei im Vergleich zum Gesamtvolumen minimale Änderungen wurden allerdings noch diskutiert. Dem Antrag von SPD und Grünen, die Sachmittelkosten für die Integrationsbemühungen der Kreisverwaltung von 5000 auf 10 000 Euro zu erhöhen, wurde einstimmig gefolgt. Der Wunsch der Grünen, den Förderverein Festung Grauerort mit 4000 Euro zu unterstützen, wurde dagegen nicht zur Abstimmung gestellt. Landrat Michael Roesberg stellte dem Ausschuss eine andere Finanzierungsmöglichkeit in Aussicht. Stader Tageblatt, 19.11.13
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